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Der Staadeler ist das große Rätsel bei den Maastrichter Giebelsteinen. Nicht nur die Bedeutung des Schriftzugs IN DE GREENE STAADELER ist unbekannt, sondern auch die Darstellung wirft Fragen auf.
Kluge Köpfe haben sich darüber den Kopf zerbrochen und eine Reihe von Hypothesen aufgestellt.

 
So ist das Wort "stalre" mittelniederländisch für jemanden, der Waren ausstellt, in einem Stall wohnt oder einen besitzt. Die sprachliche Entwicklung von stalre zu staldere und schließlich staadeler ist möglich.
Das Adjektiv grün könnte für jung, lebendig stehen.
Und so könnte ein grüner Staadeler einen aufgeweckten Kaufmann oder einen jungen Bauern bedeuten.

 
Auch im Mittelhochdeutschen ist das Wort staedelaere bekannt und bedeutet Pächter oder Besitzer eines Stadels, welcher entweder eine Scheune, ein Lagerplatz oder ein Gasthaus sein kann. Dann wäre staadeler gleichbedeutend mit dem mittelniederländischen stalwaarder und dem lateinischen stabularis, was auch Gastwirt bedeuten kann. Grün könnte fröhlich, gut gelaunt bedeuten. Hier haben wir also einen fröhlichen Gastwirt, obwohl er auf dem Stein noch fröhlicher hätte aussehen dürfen.
Wenn man die Bedeutung von "stadel" auf einen Stall, Speicher oder ein Geschäft, in dem Gemüse und Feldfrüchte verkauft werden, ausweitet, kann man einen Zusammenhang zwischen diesem Stein und einer auffallend großen Anzahl von Gemüsehändlern in dieser Gegend herstellen, wie die Bezirksmeisterliste von 1777 zeigt.
Um die Geschichte zu vervollständigen: Grün ist in diesem Fall eine angemessene Farbe und die seltsame Dekoration um den Kopf wäre ein Kranz aus Gemüse.

 
Möglicherweise hat staadeler auch etwas mit "stadlander" zu tun, einer Bezeichnung, die früher für Häuser, Landhäuser, Gasthöfe oder Vergnügungsstätten auf dem Land in der Umgebung der Stadt verwendet wurde.
Dieser grüne staadeler befand sich jedoch innerhalb der Stadtmauern.
Der am wenigsten konkrete Beleg ist die Verwendung des Namens Staadeler als Familienname. Im Jahr 1753 legte Frans Stadeler aus Österreich, Meister im Brauereigewerbe, den Eid als Bürger von Maastricht ab. Im Jahr 1768 heiratete Joseph Stadleer in der St. Martinus-Kirche, später tat dies auch Johannes Staedeleer in der Katharinenkirche. Um diese Zeit gab es auch einen Stadeler, der Kanonier in der Staatsarmee war und hier stationiert war.
Oder kommt der Name Staadeler aus der Tuchindustrie, woher wir den Namen "Tuchprüfermeister" kennen?
Oder gibt es einen Zusammenhang zwischen diesem Kopf und vor allem dem, was aus seinem Mund kommt, und mehreren römischen Darstellungen mit Ranken aus Mündern und Mäulern?
Oder ist ein Staadeler ein....., ach egal.
Ein "Stameleer" (Maastrichts für Stotterer) wäre einfacher gewesen.

Zwischen 1930 und 1952 befand sich der Stein im Depot des Bonnefantenmuseums am Helpoort, wurde dann aber an seinen Ursprungsort zurückgebracht.

Ein zeitgenössisches Gemälde von Jasmijn Fischer - atelier Ut Glaashoes.

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