17 ST VRBANE 66

Brusselsestraat 17, im 18. Jahrhundert mehrfach als "Hofmeisterhaus" bezeichnet, war die Adresse, an der sich die Gilde der "gerderen" der Gärtner und Winzer (ja, die gab es damals auch in Maastricht) traf.
Der Giebelstein zeigt einen Mann in päpstlichem Gewand mit Tiara (Dreispitz) und Ferula (Kreuzstab), den Attributen, die zu diesem Amt gehören. Die Inschrift lautet: S VRBANE.

Es ist also klar, dass es sich um Urbanus handelt: Papst, Märtyrer und Heiliger. Er war aber auch der Schutzpatron der Gärtnerzunft.
Daher wird er oft mit Gärtnerwerkzeugen, einer Traube oder einem Weinstock dargestellt.
Auf dem rechten Stein befindet sich ein Baumschnittmesser und auf dem linken möglicherweise ein Pflanzstock oder etwas, das in seiner Form einer Schaufel ähnelt, auch bekannt als "Pflanzengräber".
Was fehlt, ist eine Weintraube in seiner linken Hand. Jetzt sieht es so aus, als ob Urbanus ein Softeis aus der Pommesbude in diesem Gebäude in der Hand hält.

Aber es ist ein Flammenbündel, das einen Blitz darstellen soll. Man hoffte, dass der Heilige diesen "Flammenblitz" im wörtlichen und übertragenen Sinne beherrschen würde, denn man verehrte ihn auch als Beschützer vor Blitzen.

In Deutschland ist Papst Urbanus (235) der Schutzpatron vor allem der Winzer, und Prozessionen durch die Weinberge am Urbanustag bitten für seine Fürsprache um gutes Wetter und eine reiche Ernte. Dies geschieht am 25. Mai, wenn die Reben in Blüte stehen und die Kälte der Eiszeit - so hoffen sie - vorbei ist.

Hat Urbanstag schon Sonnenschein,
verspricht es viel und guten Wein.

In Frankreich wird ein anderer Urbanus als Schutzheiliger verehrt, Urban von Langres.