Dieses Gebäude diente früher als Wollwaage. Es durfte keine Wolle transportiert oder gehandelt werden, bevor sie nicht an der Wollwaage zum Wiegen vorgelegt worden war. Es war üblich, die Erhebung dieser Verbrauchssteuer zu verpachten.
Den beiden Mitherren von Maastricht, deren Wappen neben der Waage abgebildet sind, stand ein Teil der Einnahmen zu.
hoC ponDere CVIqVe sVVM", lautet das Chronogramm unter der Waage, d.h. an dieser Waage bekommt jeder, was ihm zusteht (1721). Und die beiden Maastricht-Lords müssen das als netten Spruch empfunden haben.
Die Wappen der beiden Herren von Maastricht.
Links ist das des damaligen Fürstbischofs von Lüttich, Joseph Clemens, Herzog von Bayern.
Rechts ist das der Staaten General als Nachfolger des Herzogs von Brabant.
Im 18. Jahrhundert war die Tuchindustrie in Maastricht nicht mehr sehr bedeutend. Aber im Mittelalter tauchte das Maastrichter Tuch auf den Jahrmärkten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation auf, und es wurde sicherlich auch in den Brabanter Städten Antwerpen und Bergen op Zoom sowie in der Grafschaft Holland gehandelt.
Die Zunft der Tuchweber war damals das mächtigste Handwerk in Maastricht. Es gab viele Hauswebereien, sowohl im Boschstraat-Viertel als auch im Jeker-Viertel und schwimmende Walkmühlen ('vollen', das Einstampfen von Ton in das Gewebe, um es dicker und voller zu machen) auf der Maas. Nach der Legende der Tuchmacherzunft kann auch erwähnt werden, dass der Bau der großen St. Matthias-Kirche an der Boschstraat zu einem großen Teil aus dem Bußgeld der Zunft bezahlt wurde.
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