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Trockenrasierscheren als Giebelstein

Eine Marmortäfelchen in Form eines typischen Wappenschildes mit drei Trockenscheren als Familienwappen schmückt seit kurzem die Fassade der Looiersgracht 4. Vermutlich handelt es sich angesichts der Schildform, der Dicke von 3 cm und des verwendeten Materials gar nicht um einen Giebelstein, sondern um ein Teil eines Marmorkamins. Der Stein wurde mit Genehmigung der LGOG (Limburger Historische und Archäologische Gesellschaft) aus dem Depot entnommen, restauriert und in die Fassade eines Gebäudes mit entsprechendem Alter wieder eingesetzt.

In einem zufälligen Giebel, denn es ist überhaupt nicht bekannt, woher der kleine Stein ursprünglich stammt. Einem interessierten VMG-Anhänger (Vrienden van Maastrichtse Giebelsteine) ist es gelungen, ein Dutzend Familien in den Niederlanden und Belgien ausfindig zu machen, die diese Scheren in verschiedenen Varianten als Wappen führten: Baenixoort, Banjaert, Bagmus, ten Have, van de Poel, Baduel, Bousiaux, Commognes, Dumont, Felbiers, Guerin, Hellinx. Eine bemerkenswerte Verbindung zu Maastricht stellt der Kanoniker Mathias Finiers dar, auf dessen Grabstein im Kreuzgang der Basilika OL Vrouwe ebenfalls diese drei Scheren zu sehen sind. Aber das bleibt natürlich eine Vermutung.

Abgeholt vom Depot Bonnefant

Gereinigt und gefärbt; neu positioniert 2016.

Trockenrasierscheren.

Die Scheren auf dem Stein sind Trockenrasierscheren, das typische Werkzeug eines Trockenrasierers. Mit seiner großen, rasiermesserscharfen Schere (es sind Exemplare von über einem Meter Länge bekannt) schnitt er die losen Fasern ab, die aus dem Stoff ragten, und machte so das "geschorene" Tuch glatt.

Sie werden manchmal mit einer Schafschere verwechselt, aber diese sind viel kleiner und haben eine andere Form.

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