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Das zentrale Wappen: der doppelköpfige österreichische Adler mit einem geteilten Schild auf der Brust: links der Querbalken (Habsburg), rechts die Burg (Kastilien).

Das gespaltene Wappen wird seit der Heirat Philipps der Schöne mit Johanna von Aragon und Kastilien von den habsburgischen Monarchen geführt.
Die beiden anderen Fenster sind mit dem Motto "PLVS OVLTRE" (= immer vorwärts) verziert, das auf einem um zwei Säulen geschlungenes Band angebracht ist. Diese sind gekrönt, die linke mit der Kaiserkrone, die rechte mit der Königskrone. Oberhalb des Bandes ist wieder die österreichische Kaiserkrone abgebildet.
Diese stellen die Felsen zu beiden Seiten von Gibraltar dar, die der Gott Herkules dort als Orientierungspunkt platzierte. Lange Zeit galten sie als das Ende der (bekannten) Welt. Erst um 1500 konnten die Entdecker das Motto Karls V. "Vorwärts und aufwärts" in die Tat umsetzen und viel unbekanntes Land erobern.

 

Zwischen den drei Fenstern befinden sich zwei Gedenksteine. Links mit der Inschrift
PH(ILIPU)S.ARCHID(UX).AVSTRI(A)E/HISPANIAR(UM).REX
d.h. Philips, Erzherzog von Österreich, König von Spanien, was sich also auf Aragon und Kastilien beziehen muss. Die Inschrift auf der rechten Seite lautet:
CAROLVS V PH[I(LIP)I FI]LIVS C(A)ESAR AVGVSTVS
d.h. Karl V., Sohn Philipps, mächtiger Kaiser.
Es handelt sich also um den Kaiser des Deutschen Reiches, Karl V., der der Sohn Philipps der Schöne war.
Auch die Büsten der oben genannten Herrscher müssen dort ausgestellt gewesen sein. 1781 war jedenfalls noch die Rede von "...ou l'on voit encore dans le frontespice de l'hotel des commissaires-déciseurs du Duc de Brabant, les bustes de ces Princes et les armes de l'Empire en de l'Espagne."
Und derselbe Autor erwähnt weiter, dass diese zum Gedenken an den Besuch von Karl V. und Philips II. im Jahr 1551 aufgestellt wurden, aber das ist wahrscheinlich aus mehreren Gründen falsch.
Philips II. durfte den Titel, wie er auf dem Stein angegeben ist, erst ab 1556 führen, und wenn die Renovierung der vorderen Fassade mit der der hinteren Fassade, auf der die Jahreszahl 1545 zu finden ist, zusammenfiel, dann handelt es sich bei dem erwähnten Philips sicher nicht um Philips II., sondern mit ziemlicher Sicherheit um seinen Großvater Philips der Schöne.
Die Verzierungen mit dem persönlichen Motto Karls V. müssen mit ziemlicher Sicherheit während seiner Regierungszeit entstanden sein. Philipp II. war damals sozusagen noch nicht im Bilde. Bei Philipp der Schöne war das anders. Immerhin war er derjenige, der durch seine Heirat diese beiden mächtigen Reiche zusammengeführt hatte und auch den Kaisertitel führen durfte.
Karl wird als Carolvs V. bezeichnet. Logischerweise würde sein Sohn dann als Philipp II. bezeichnet werden, sicherlich um ihn von dem anderen genannten Philipp, seinem Großvater, zu unterscheiden.
Carolvs V Philipi Filivs; warum also sollte Philipp II. nicht auch als Sohn Karls V. bezeichnet worden sein? Sicherlich wäre es keine Schande gewesen, mit einem solchen Vater.

Über dem Tor im Innenhof befinden sich zwei Porträtmedaillons mit der Jahreszahl 1545. In diesem Jahr können diese Porträts nur von den damaligen Herrschern, Karl V. und seiner Schwester Maria von Ungarn, Großherzogin der Niederlande, sein.

Links das Gästehaus St. Servaas, rechts das spanische Gouvernement.

Vor der aktuellen Fassadenanpassung

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