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De Lanscroon stammt von einem sehr alten Haus, das ungefähr an der gleichen Stelle stand. Es spielte eine wichtige Rolle im Verwaltungsleben der Stadt, denn vor 1664 war es zusammen mit dem angrenzenden Haus "de luypaerd" das alte Rathaus, in dem der Rat tagte, in dem Empfänge im Namen der Stadt abgehalten wurden, das zentrale Lager für die Feuerlöschgeräte, das Gefängnis und der städtische Weinkeller untergebracht waren
Im Jahr 1593 wurde beschlossen, ein neues Rathaus zu bauen, "falls der lanscrone einzustürzen droht". Vermutlich erst 1660 wurde das Lanscroon zu Gunsten des neuen Rathauses am Markt verkauft und später noch als Privathaus unter diesem Namen geführt.
Im letzten Jahrhundert befand sich hier das Geschäft A la Foire de Leipzig, später folgte De Zon und schließlich V&D.

Der Stein zeigt zwei gekreuzte Lanzen mit einer Prinzenkrone darüber: gekrönte Lanzen. Trotz der vorhandenen Inschrift IN DE LANSCROON wird in der Literatur für Giebelsteine meist noch von der "Krone des Landes" gesprochen. Der Bildhauer soll ein unwissender Buchstabierer gewesen sein oder den Namen des Hauses missverstanden und falsch wiedergegeben haben. Was man nicht alles aufbieten muss um ein Gehirngespinst lebendig zu halten.

Nach dieser Erklärung hatte der Hausname nichts mit echten Lanzen zu tun. Daher war die Fürstenkrone als Personifizierung der Souveränität zu sehen. Die zwei Lanzen, die die Krone durchbohren, verweisen auf die Dualität von Maastricht, der Stadt des Herzogs von Brabant und des Bischofs von Lüttich. Eigentlich hätten es zwei Zepter sein sollen.

Einen Beweis für diese schöne Geschichte gibt es allerdings nicht. In alten Urkunden ist immer wieder von "lanscrone" die Rede und so ist zunächst davon auszugehen, dass es sich bei den beiden Häusern an dieser Stelle um gewöhnliche Häuser mit gewöhnlichen Namen handelte, die im 14. Jahrhundert von der Stadt gekauft und zum "Haus der Stadt" erklärt wurden. Anmerkung: Der Stein stammt aus der Zeit um 1700, als "de lanscroon" bereits kein Rathaus mehr war und ein Hinweis auf die Landesherrschaft für den neuen Besitzer nicht von Bedeutung gewesen sein dürfte.

Der Fassadenstein des Nachbarhauses "de luipaard" - ein gekrönter Leopard - ist leider verschwunden. Der von "de lanscroon" befand sich 1912 im Keller unter dem Dinghuis, das meist fälschlicherweise als altes Rathaus bezeichnet wird.
Nach der großen Renovierung von V&D im Jahr 1964 wurde der Fassadenstein in einem Pfeiler des Ladens, Grote Staat 5/15, wieder eingesetzt, jetzt aber in Augenhöhe. Aus Anlass des 300-jährigen Jubiläums des "neuen" Rathauses wurde ein Chronogramm unter dem Stein angebracht: LapIs DoMVs CIVItatIs, d.h. Stein aus dem Rathaus. Der in losen Kupferbuchstaben ausgeführte Zeitvers war durch Übermut nicht zu halten und verschwand Buchstabe für Buchstabe.

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