Das Kreuz über dem Eingang der ehemaligen Kruisherenkerk am Kruisherengang ist nicht nur ein dekoratives Element, sondern kann auch als eine Art Eigentumskennzeichnung betrachtet werden. Ein deutlicher Hinweis auf den Orden, dem diese Kirche angehörte: die Kreuzritter.
Ein ähnliches Malteserkreuz steht noch immer über einem Tor an der Abtstraat und schmückte früher auch das Tor, das den Zugang zur Kirche vom Kommel aus ermöglichte.
Hier handelt es sich um das ehemalige Kloster der Kreuzherren (Orden des Heiligen Kreuzes). Der Mergelsteinkomplex besteht aus einer Klosterkirche und vier Klostertrakte, die sich um einen Innenhof gruppieren. Es ist eines der wenigen vollständig erhaltenen gotischen Klöster in den Niederlanden. Es stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Im Mittelalter war Maastricht eine Pilgerstadt mit vielen Mönchsorden. Die Kruisheren gab es da noch nicht. Im Jahr 1433 - während der Heiligdomsvaart - stellte der Patrizier Egidius van Elderen ihnen einige Häuser am Kommel zur Verfügung, damit sie auf der Durchreise übernachten konnten. Drei Jahre später schenkte er ihnen diese Räumlichkeiten. An dieser Stelle wurde der endgültige Klosterkomplex in mehreren Etappen errichtet. Zunächst eine kleine provisorische Kirche mit einem Strohdach, dann immer mehr. Im Jahr 1462 schlug ein Blitz in das Dach ein, und der Turm musste in viel bescheidenerer Form wieder aufgebaut werden. Er wurde 1520 fertiggestellt.
Die Kreuzherren waren besonders geschickt im Kopieren, Binden, Illustrieren und Dekorieren von Büchern. Sie kümmerten sich auch um die Kranken (vor allem während der vielen Pestepidemien) und betreuten Messen, vor allem bei den verschiedenen Schwesterngemeinschaften. Das Kloster blühte bis zur Ankunft der Spanier im Jahr 1579. Es folgte eine gnadenlose Plünderung von Kirchen und Klöstern, darunter das Kruisherenklooster. Nach einem schwierigen Wiederaufbau fiel das Kloster 1632 und 1673 den Kriegsgewalten zum Opfer, als bzw. Friedrich Heinrich und der französische König Ludwig XIV. die Stadt eroberten. Im Jahr 1678 zogen die Franzosen ab und es blieb lange Zeit ruhig, bis sie 1795 zurückkehrten und die französischen Gesetze in Kraft traten. Dazu gehörte auch die Trennung von Kirche und Staat. Alle Klöster und Kapitel wurden abgeschafft. Der Komplex wurde zu einem Munitionsdepot, einer Kaserne und einer Garnisonsbäckerei. Das änderte sich erst wieder, als Victor de Stuers Ende des 19. Jahrhunderts den alten Gebäuden eine neue Bestimmung gab. Der Klosterkomplex wurde zur Nationalen Agrarforschungsstation. Es folgten verschiedene andere Verwendungen. Jetzt ist es ein schönes Designhotel.
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