Im Jahr 1748 tobte in Europa der Österreichische Erbfolgekrieg. Mit den französischen Truppen in unmittelbarer Nähe war die Situation für Maastricht sehr prekär. Deshalb war die Begeisterung groß, als bekannt wurde, dass Prinz Willem Friso zum Stadthalter Willem IV. ernannt worden war. Es wurde ein prächtiges Oranjefest gefeiert. Das Rathaus war mit Kerzen, Fackeln und dem Porträt des Stadthalters geschmückt, darunter der folgende Text: "Hier steht das glückliche Bild des edlen Oraniers, den die verwundeten Niederlande zu ihrem Beschützer erwählt haben. Fürchte dich nicht mehr; er, der Sieger und Rächer mit Gottes Hilfe, wird das Vaterland nach so vielen Gefahren retten.
Man erwartete also Einiges von ihm. Es war vergeblich, denn Maastricht wurde von den Franzosen erobert. Trotzdem blieb der Fürst sehr beliebt, und nach dem Krieg 1751 erhielt er einen königlichen Empfang, einer "frohen Einkehr" gleich.
Groß war die Trauer - in Chroniken erwähnt - als der Fürst nur zwei Wochen später starb. Es ist also klar, welcher PRINS VAN ORANJEN STADHOUDER auf der Tafel der Boschstraat 57 zu sehen ist.
Willem IV. war übrigens auch auf einem Aushängeschild eines Bäckers im Grote Staat 45 abgebildet, der angeblich das leckerste Brot der Stadt backte.
Wenn Sie Maaseik (Belgien) mal besuchen, können Sie einen fast identischen Stein auf dem Markt 36 sehen: gleiches Bild, gleicher Rahmen. Nur in sehr kleinen Details unterscheiden sie sich, ebenso wie die Beschriftung. Der Stein trägt die Bezeichnung IN DEN PRINCE VAN LUYCK 1664. Der Jahreszahl nach ist dieser Stein mehr als 80 Jahre älter als der in Maastricht, also kann es nicht derselbe Steinmetz sein. Diese Argumentation scheint verrückter als sie ist, denn die vier Stadtpumpen auf dem Markt in Maaseik wurden von Jasper de Liège im Jahr 1742 hergestellt. Hat er den Maastricht-Stein nach dem Maaseik-Stein gemacht? In jedem Fall muss für beide Steine das gleiche Bild verwendet worden sein.
Ein anderes Szenario ist ebenfalls denkbar. Viele der Maaseik-Steine sehen alt aus, sind aber die moderne Versteinerung eines früheren Hausnamens und sind mit einer schönen antidatierten Jahreszahl versehen.
Ist dies auch für den PRINCE VAN LUYCK möglich? Wenn dem so ist, könnte der Maastrichter Stein durchaus das Vorbild für sein Maaseik-Double gewesen sein, genau so wie das goldene Schwein in der Bosstraat, das mit dem goldenen Schwein auf dem Maastrichter Markt fast identisch ist.
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